Gira und Nachhaltigkeit
Report 2020

Aus dem Blickwinkel des Kunden Zu den wichtigen Aufgaben in einem Unternehmen gehören die kontinuierliche Überprüfung und Optimierung von Prozessen. Auch bei Gira wird ständig an Verbesserungen gearbeitet. Als besonders zielführend erweisen sich dabei die Methoden des Lean Managements, des »schlanken« Managements, die bei Gira seit einiger Zeit eingesetzt werden und bereits positive Wirkungen entfalten. Insbesondere die bei Toyota entwickelte »Verbesserungs-Kata« – eine standardisierte Vorgehensweise für den  Umgang mit Problemen und Herausforderungen – zeigt gute Ergebnisse. Dabei geht es darum, Prozesse ganz auf das Interesse des Kunden auszurichten und aus seinem Blickwinkel zu betrachten. Durch die kontinuierliche Anwendung dieses Ansatzes im Arbeitsalltag soll zum Beispiel die Wertschöpfung erhöht werden, indem man jede Art von Verschwendung vermeidet. Denn sie ist nicht im Sinne des Kunden.  Dies hat sowohl eine wirtschaftliche als auch eine ökologische Komponente: Einerseits lassen sich so Kosten einsparen, anderseits verringert sich der Verbrauch von Ressourcen. Beides sind zentrale Anforderungen an nachhaltiges Handeln.

UMWELT


MENSCH


WIRTSCHAFT

 

PROJEKTBAUSTEINE

Ausbildung von Mitarbeitern
in der Verbesserungs-Kata
seit 2012

Verbesserungsprojekte
im Jahr 2015

Beispielprojekt »Routenzug«

Positive Einstellung zu Veränderungen fördern Auch die soziale Komponente von Nachhaltigkeit findet sich im Lean Management wieder. Schließlich sind die Optimierung der Arbeitsbedingungen sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter wichtige Bestandteile dieses Konzepts. »Wir wollen Verbesserungen der Organisation und der Prozesse zur permanenten Aufgabe machen«, sagt Martin Brochhaus, Leiter Interne Unternehmensentwicklung. Dafür werden seit 2012 in einem langfristigen Projekt alle Führungskräfte und ausgesuchte Fachkräfte in der Verbesserungs-Kata als Verbesserer oder Coaches ausgebildet. Die Umsetzung erfolgt nicht nur in der Produktion, sondern Schritt für Schritt über alle Abteilungen hinweg. Erste Erfolge werden beispielsweise in den Abteilungen Service-Center und Personal erzielt. »Den Teilnehmern wird vermittelt, dass es möglich ist, sich ständig zu verbessern. Sie sollen so eine positive Einstellung zu Veränderungen entwickeln und später in ihre Abteilung hineintragen«, erklärt Andreas Dürwald, Leiter Fertigung und Logistik. »Wir haben damit ein großes Veränderungsprojekt angestoßen«, betont Brochhaus. »Nachhaltigkeit bedeutet verantwortungsvoll und mit Blick auf die Zukunft zu handeln. Damit gehen auch Veränderungen einher – denn nur so kann man sich auch weiterentwickeln. Wir befähigen die Menschen dazu, das zu tun.«

PROJEKTTEAM


Steuerkreis



Trainer



Alle Verbesserer
und Coaches

 Mitarbeiter sorgen selbst für Verbesserungen Wie dies in der Praxis funktioniert, zeigendie vielfältigen Optimierungen, die von Gira Mitarbeitern konzipiert und umgesetzt wurden – etwa die Entwicklung des sogenannten Routenzugs. Es handelt sich um einen speziellen Anhänger, der dabei helfen soll, die Transportkisten vom Automatischen Kleinteilelager [AKL] in die Produktion zu bewegen und gleichzeitig die körperliche Belastung der Mitarbeiter entscheidend zu verringern. Ausgangspunkt war die Erarbeitung einer Wegeoptimierung für den Transport vom AKL in die Segmente der Produktion. Im Rahmen der dafür erforderlichen Untersuchungen ist aufgefallen, dass die körperliche Belastung der Mitarbeiter beim Abladen der Transportkisten vor allem für die Rückenpartie sehr hoch war. Daraufhin haben die Mitarbeiter gemeinsam überlegt, wie eine ergonomisch optimierte Alternative aussehen müsste. Im Zuge der Lösungssuche haben sie mit viel Engagement den Prototyp eines Anhängers entwickelt, der sich hervorragend für den Transport der Kisten eignet und es unnötig macht, diese anzuheben. Der Anhänger kann dann von einer sogenannten Mitfahrlokomotive gezogen werden. Gira hat den Verbesserungsvorschlag aufgegriffen und lässt den Anhänger herstellen. Ab dem Frühjahr 2016 wird das Fahrzeug zunächst in einer Vorversion in der Montage zum Einsatz kommen. Für den Gira Neubau, in den die Montage 2018 umzieht, sind mehrere Exemplare des Routenzugs bestehend aus Lokomotive und bis zu vier Anhängern geplant. Ganz im Sinne des Lean Managements haben Mitarbeiter in dem Verbesserungsprojekt individuelle Lösungen entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

TEAM VERBESSERUNGSPROJEKT
»ROUTENZUG«

 

Rainer Scharwächter
[Schichtleitung
Wareneingang]



Ricarda Soyck-Lockner
[Leiterin Personalmanagement]



Torsten Pudzich [Leiter
Wareneingang]



Thomas Haupt [Leiter
Technische Anlagen]



Andreas vom Stein
[Prozessoptimierung]



Kerstin Höninger
[Personalreferentin und
Trainerin]

PROJEKTVERLAUF

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